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Segelflugzeug zu Besuch – in der Kirche

Langsam und vorsichtig stieg der kleine Besucher des Festgottesdienstes wieder aus dem Cockpit des Segelflugzeugs. Rund 60 Augenpaare beobachteten, wie Pfarrer Leander Sünkel die Plexiglasabdeckung wieder verschloss. „Es ist ganz schön einsam weit droben. Aber es tut auch sehr gut“, sagte der passionierte Hobby-Pilot zur Gemeinde, die es teilweise immer noch nicht fassen konnte, dass ein Segelflugzeug mitten in der Versöhnungskirche stand. „Dieser besondere Gast soll uns daran erinnern, dass wir Großes nur in der Gemeinschaft vollbringen können“, fügte er hinzu und belegte dies für die Fliegerei mit der Arbeit der Windenfahrer, dem Flugsicherungspersonal, der Bodenmannschaft. So war es nicht verwunderlich, dass anstatt eines Kirchenliedes der Titel „Über den Wolken“ hoch in die achteckige Kuppel der Kirche schallte. Quelle: ‚Augsburger-allgemeine.de‚.

Ich habe ein mentales Problem

Es war also eigentlich alles perfekt. Bis auf eine winzige Kleinigkeit. Meinem zehnjährigen Sohn stand am Dienstag eine Mathearbeit bevor, und er war noch nicht im Stoff. Montag würde ich nicht mit ihm üben können, blieb also nur noch der Abend. Würde ich außenlanden, fehlte ihm wichtige Vorbereitung, die Arbeit würde er dann wohl versieben. Im Verlauf dieses Tages bekam dieses kleine Detail eine immer größere Bedeutung. Nach dem Start hatte ich Pech, nur mit Müh und Not konnte ich mich in schlapper Thermik oben halten. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis ich mir meine Abflughöhe von 750 Metern erkreist hatte. Meine Kameraden, mit denen ich eigentlich im Teamflug in Richtung Dänemark starten wollte, hatten mehr Glück und waren schon lange weggeflogen. Das Selbstvertrauen war also angeknackst, trotzdem flog ich los in Richtung Norden. Dort war es auch nicht viel aufbauender: die Thermik nicht so stark und verlässlich wie erhofft, das Fliegen eher ein Gestochere im Himmel als eine zielstrebige Reise. Rund 25 Kilometer vom Flugplatz, genau an der Stelle, wo ich vor etwa zwei Jahren bei meiner Reifeprüfung, dem 50-Kilometer-Flug, gewendet hatte, fand die entscheidende Schlacht in meinem Kopf statt. Hier im Blog von Michail Hengstenberg finden Sie heraus, wer diese gewonnen hat. Foto: Wolfang Sutter.

Spiegel-Online-Redakteur Michail Hengstenberg zu Gast bei uns.

Vor einigen Tagen durfte ich für SchänisSoaring Michail Hengstenberg auf zwei Segelflügen begleiten. Er arbeitet beruflich als Redakteur für Spiegel-online. Damit ist er ein seltener Fall der Kombination von Schreiben- und Fliegen-Können. Sein Blog, den er über seine Segelflieger-Ausbildung seit über einem Jahr betreibt, ist weit über die Segelflug-Szene hinaus bekannt, entsprechend wird seine neutrale ‚Sicht von aussen‘ auf die aktuelle Segelflug-Ausbildung sowie auf unseren Sport allgemein genau beobachtet.

Michail konnte am ersten Flugtag bei stabilen Wetter von den Vorzügen unseres Arcus M profitieren, der uns den Anschluss an die erste Frühjahrs-Thermik im Prättigau ermöglichte. Immerhin konnten wir da mit dem schweren Arcus M bei schwacher Frühjahrsthermik fast drei Stunden bis nach Klosters hinauf segeln.

Am Folgetag stand dann wegen der minimalen thermischen Möglichkeiten etwas Landetraining mit unserer ASK-21-Mi auf dem Programm. Das Flugzeug ermöglicht dank seiner Robustheit und seiner Zuverlässigkeit sogar Platzrunden-Flüge zu Ausbildungs-Zwecken wie im Motorflug.