Schlagwort-Archive: Flughafen

Vermessung des Frankfurter ILS

Vom 11. bis 14. April 2024 wurde das Instrumentenlandesystem der Nordwest-Landebahn am Frankfurter Flughafen vermessen. Ein speziell hierfür ausgerüstetes Messflugzeug überprüfte die Präzision der Signale, die für sichere Landungen erforderlich sind. Untersucht wurden beide Betriebsrichtungen, also Anflüge sowohl aus Osten als auch aus Westen.

Zum Einsatz kam ein Turbo-Prop-Flugzeug vom Typ Beechcraft Super King Air 350. Die Maschine vermeidet jeweils soweit es die vorgegebenen Flugprofile erlauben, Überflüge von Ortschaften. Das Instrumentenlandesystem unterstützt den Luftfahrzeugführer bei der Navigation während des Anfluges. Dies geschieht im Wesentlichen durch die elektronische Definition von Anflugkurs und Gleitwinkel durch Signalgeber am Boden. Die Signale werden im Flugzeug empfangen und den Piloten im Cockpit angezeigt. Nur durch Vermessungsflüge mit speziell dafür ausgerüsteten Flugzeugen kann die Präzision dieser Signale überprüft werden. Quelle: ‚DFS, Deutsche Flugsicherung‚. Bild: Hochschule Darmstadt.

Zu tiefer Anflug auf Genf

Knapp 230 Meter haben gefehlt, und ein Airbus A320 von Easy Jet wäre im vergangenen November mit mehr als 150 Passagieren an Bord in den Genfersee gestürzt. Am 5. November 2023 kam eine Easy-Jet-Maschine dem Genfersee näher als geplant. Beim Anflug auf Landebahn 22 des Genfer Flughafens sank der Airbus A320 mit 157 Passagieren an Bord «deutlich tiefer als die Sinkfluglinie», stand in einem Communiqué der Schweizerischen Sicherheits-Untersuchungsstelle (Sust) am 16. Januar. Diese Woche wurde bekannt, was hinter der kurzen Meldung steckte: Das Flugzeug befand sich laut einem Artikel der «Tribune de Genève» kurzzeitig 230 statt 750 Meter über der Wasseroberfläche.

Wäre der Airbus auf dieser Höhe weitergeflogen, wäre er in weniger als 30 Sekunden ins Wasser gestürzt, heisst es im Artikel. Doch Fluglotsen im Kontrollturm des Flughafens bemerkten den falschen Kurs und informierten die Piloten, die daraufhin durchstarteten und die Maschine auf eine sichere Höhe bringen konnten. Der zweite Landeanflug habe laut Tribune de Genève problemlos funktioniert. Warum die Piloten viel zu tief flogen, ist nicht bekannt. Die SUST untersucht den Vorfall. Die Easy-Jet-Piloten wurden laut «Tribune de Genève» vorübergehend freigestellt. Quelle: ‚NZZ, Neue Zürcher Zeitung‚.

GA-Kostenfalle Salzburg

Seit 1. Jänner 2024 gilt am Flughafen Salzburg (LOWS) die neue Entgeltordnung. Leider ist darin für die General Aviation (GA) gegenüber der bisher gültigen Entgeltordnung 2023 eine Kostenfalle enthalten, die es in sich hat.
Neben der erwartbaren Erhöhung des Landenetgelts und des Infrastrukturentgelts (nun EUR 38,40) werden mit 2024 einige andere Entgelte erhoben, die für die GA bisher nur bedingt relevant waren. Hier ein (nicht abschließender) Überblick, was ab 2024 in LOWS zusätzlich für GA-Flüge an Entgelte zu berappen ist:

  • Ab einer MTOW von 1.001kg bis 5.000 kg werden pro Passagier EUR 11.89 berechnet, >5 to. EUR 17,92 pro PAX.
  • Lärmabhängiges Entgelt: Zur Zeit ist noch nicht klar, wie das genau für GA Flugzeuge berechnet wird.
  • Den Vogel schießt aber das Entgelt für Apron Service ab. Bisher wurde für GA-Flugzeuge mit einer MTOW von 3.500 kg bis 5.000kg ein Entgelt von EUR 93,10 verrechnet. Ab 2024 hat sich zwar nicht die Höhe des Entgelts, jedoch die Staffelung entscheidend verändert: Für GA Flugzeuge wird das Apron Service ein Entgelt von EUR 93,10 bis zu einer MTOW von 3.000 kg verrechnet! Das bedeutet, dass auf die kleine GA empfindliche Kosten zukommen. Interessanterweise müssen GA Flugzeuge > 3.000 kg MTOW keinen Apron-Service mehr bezahlen.

Es scheint, als wolle der Floghafen Salzburg die (kleine) General Aviation nicht mehr bedienen und dreht deshalb massiv an der Kostenschraube. Wir werden versuchen, seintens des Flughafens Salzburg weitere Informationen zu erhalten und werden darüber berichten. Leider sieht es aber so aus, als ob die Destination Salzburg für die GA weitgehend uninteressant geworden ist. Quelle: ‚AOPA Österreich‚.

Zürich: Fluglärm-Index weiter unter Richtwert

Der Regierungsrat hat den Flughafenbericht 2023 verabschiedet. Die Ziele der kantonalen Eigentümerstrategie wurden allesamt erreicht. Der Monitoringwert des Zürcher Fluglärm-Indexes (ZFI) 2022 liegt weiterhin unter dem Richtwert. Der Kanton Zürich ist grösster Minderheitsaktionär der Flughafen Zürich AG. In seiner Eigentümer-Strategie legt der Regierungsrat die strategischen Ziele und Erwartungen an die Flughafen Zürich AG fest. Diese reichen von der «volks- und verkehrswirtschaftlichen Bedeutung» über den «Umweltschutz», und die «Unternehmens-Führung» bis zur «Beziehungspflege». Im Flughafenbericht informiert der Regierungsrat jährlich über die Erreichung dieser Ziele und Erwartungen.

Vorgegebene Ziele erreicht bis übertroffen
Die Ziele betreffend die globale und kontinentale Erreichbarkeit hat der Flughafen Zürich im letzten Jahr übertroffen. Gemäss dem Forschungsinstitut BAK Economics befindet sich Zürich im europäischen Vergleich in Bezug auf die weltweite Erreichbarkeit auf dem siebten Rang und in Bezug auf die Erreichbarkeit innerhalb des Kontinents auf dem achten Platz. Bei der Qualität wurde das Ziel der Eigentümer-Strategie (achter Rang weltweit oder dritter Rang in Europa) erreicht: Bei den «World Airport Awards» der Rating-Agentur Skytrax platzierte sich der Flughafen Zürich weltweit auf dem achten Rang und in Europa auf der vierten Position. Auch in den Bereichen Umweltschutz, Unternehmensführung und Beziehungspflege wurden die Vorgaben erfüllt. Daher ist der Regierungsrat mit der Geschäftstätigkeit der Flughafen Zürich AG sehr zufrieden. Quelle: ‚Kanton Zürich‚.

Neuer Hangar auf dem Siegerland-Flughafen

„Der Siegerland Flughafen ist eine Erfolgsgeschichte. Er sichert 250 Angestellten die Arbeitsplätze – Tendenz steigend.“ Mit diesem Statement weihte Landrat Andreas Müller am Freitag den neu errichten Hangar „Halle H“ des Siegerland Flughafens ein. In nur zwei Jahren ist ein moderner Hangar mit einer Grundfläche von 40 mal 25 Metern entstanden, der auf einer Gesamtfläche von 1.000 Quadratmetern Platz für zehn Flugzeuge bietet. Die Höhe des Hangars bietet auch Geschäftsflugzeugen genügend Platz.

Schon vor der Eröffnung ausgebucht
Dass diese Plätze benötigt werden, zeigte sich darin, dass die Plätze in dem neuen Hangar noch während dem Bauvorhaben restlos ausgebucht waren und die Warteliste für die begehrten Plätze lang ist.

Mehr Flugbewegungen
Insgesamt verzeichnet der Siegerland Flughafen rund 23.000 Flugbewegungen pro Jahr – 65 Prozent davon fallen auf geschäftliche Flüge. Mit acht ortsansässigen Luftfahrtunternehmen, zwei Flugzeugwerften, zwei Flugschulen sowie Trainingsplätzen für die Bundespolizei und die ADAC Hubschrauberstaffel ist der Siegerland Flughafen ein wesentlicher Dreh- und Angelpunkt für den Wirtschaftsstandort Siegen-Wittgenstein. Ab dem kommenden Jahr beheimatet er auch eine in Europa einzigartige Testpiloten-Flugschule.

Der Name des neuen Hangars „Halle H“ sei aber nach Aussage von Landrat Müller „sehr unpersönlich“. Deshalb wird der Hangar nach dem berühmten Kunstflugpiloten und Fallschirmspringer Walter Eichhorn benannt. Walter Eichhorn ist eng mit dem Siegerland Flughafen verbunden und vollführte hier schon mehrere Kunstflugshows und stationiert verschiedene Flugzeuge dort.

Eine der größten Ehrungen für Walter Eichhorn erfolgte auch auf dem Siegerland Flughafen, als er 2019 in den exklusiven Club der „Living Legends of Aviation“ aufgenommen wurde. Diesem erlesenem Kreis gehören unter anderem Berühmtheiten wie Harrison Ford, John Travolta und Morgan Freeman an. Quelle: Pressestelle des Kreises Siegen / Foto: Friedhelm Sohn.

Mehr Fluglärm am Hochrhein?

Die Schweiz will Luftraum um Zürich neu strukturieren. Dem deutschen Verkehrsministerium liegt ein Antrag vor, allerdings fehlen noch Informationen. Bundestagsabgeordneter Felix Schreiner fordert mehr Transparenz. Der Flughafen Zürich hat grünes Licht für den Ausbau von zwei Start- und Landebahnen in Richtung Westen und Norden bekommen. Die Konsequenz für unsere Region: die Piste Richtung deutsche Grenze soll morgens und abends stärker für Starts von Langstrecken-Flugzeugen genutzt werden. Gleichzeitig liegt bei der Bundesregierung ein Antrag des Schweizer Bundesamts für Zivilluftfahrt (BAZL) vor, die Luftraumklassifizierung nördlich vom Flughafen Zürich zu ändern. Ein weiterer Schlag für die Gemeinden am Hochrhein?

Riesiger Luftraum rund um Zürich
Antonello Laveglia, Pressesprecher des BAZL: „Der Luftraum rund um den Landesflughafen Zürich erstreckt sich über ein Gebiet von rund fünfzig auf fünfzig Kilometer. Durch diese enorme Dimension kommt es immer wieder dazu, dass der Luftraum verletzt wird.“ Zu einer solchen Verletzung komme es immer dann, wenn ein Flugzeug ohne Genehmigung in einen der Lufträume einfliege. Das Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt habe schon 2018 ein sogenanntes Redesign des Luftraums Zürich in Angriff genommen. „Ziel der Neugestaltung des Luftraums ist die Erhöhung der Sicherheit sowie eine Vereinfachung der Luftraumstruktur, die zu weniger Luftraumverletzungen führt“, so Laveglia.

Pläne noch nicht ausgearbeitet
Der neueste Entwurf für das Luftraumdesign sehe eine räumliche Anpassung der Kontroll- und der Nahverkehrszonen vor. Der Pressesprecher: „Die Arbeiten am neuen Luftraumdesign sind noch nicht abgeschlossen. Insbesondere fehlen noch Sicherheits-Arbeiten in Absprache der betroffenen Anspruchsgruppen.“ Anschließend werde eine öffentliche Anhörung folgen. Kein Geheimnis aber ist, dass die angestrebte Luftraumstruktur die Hochrhein-Region auf deutscher Seite betreffen wird. Auch hier sollen die Nahverkehrszonen angepasst werden. Laveglia aber verspricht: „Die Flugverfahren und damit die Flughöhen der Flugzeuge bleiben grundsätzlich unverändert.“

Felix Schreiner fordert Einbindung
Beim Bundesministerium für Digitalisierung und Verkehr (BMDV) liegt ein entsprechender Antrag auf die Änderung der Luftraumklassifizierung vom Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt vor. Der Bundestagsabgeordnete Felix Schreiner wandte sich vor diesem Hintergrund nach Angaben einer Pressemitteilung an die Regierung und bat um Auskunft, wie die Änderungen im Hinblick auf die Lärmbelästigung für die Bevölkerung und die Auswirkungen auf den süddeutschen Luftraum bewertet werden.

Antrag noch nicht bewertet
Geantwortet habe Schreiner der Parlamentarische Staatssekretär Oliver Luksic, der den Antrag der Schweizer Eidgenossenschaft bestätigt und informiert, dass der Antrag noch bewertet werde. Weiter heißt es: „Hierfür liegen noch nicht alle benötigten Informationen und Stellungnahmen vor.“ Für den CDU-Wahlkreisabgeordneten ist die Antwort zu wenig: „Wenn Informationen fehlen, dann müssen wir diese einholen und wenn süddeutscher Luftraum betroffen ist, dann muss das zuständige Bundes-Ministerium auch den Hochrhein einbinden. Es ist nicht akzeptabel, dass die Regierung solche Dinge heimlich abräumen möchte.“

Segelfluggemeinschaft bangt um Ausbildungsflüge
Besonders Segler auf der deutschen Seite des Rheins haben Bedenken zu den neuen Plänen des Schweizer Bundesamts für Zivilluftfahrt. Gustl Raußen, stellvertretender Vorsitzender der Segelfluggemeinschaft Bohlhof, äußert sich: „Wir würden stark davon betroffen sein, da das Heimgleiten nach Streckenflügen schwieriger und gefährlicher würde.“ Vor allem mache er sich Sorgen über die Flugschüler. „Außenlandungen im Schwarzwald sind nicht ohne Risiko und im Frühsommer bei hohem Bewuchs oft mit großen Schäden behaftet.“ Quelle: ‚Südkurier‚.

Update zur Farbattacke

… auf die dänische Piper Aztec, die zum Ziel einer Farbattacke der „Letzten Generation“ wurde. Wie verhalten sich die Versicherungen?

Zunächst wollen wir uns ganz herzlich bei unseren Mitgliedern für die große Unterstützung unserer Crowd-Funding-Aktion zu Gunsten der Eigentümergemeinschaft der dänischen Piper Aztec bedanken, die am Berliner Flughafen BER das Ziel einer Farbattacke der „Letzten Generation“ wurde. Insgesamt wurden bislang 6.791€ gesammelt, die wir nach Dänemark überwiesen haben. Der Sprecher der Eigentümer, René Byrholt, zeigte sich überaus dankbar für die finanzielle und fachliche Unterstützung der AOPA.

Aktuell ist eine große Frage für alle Eigentümer von Flugzeugen, ob ihre Vollkasko-Versicherungen für einen solchen Akt von politisch motiviertem Vandalismus zahlen müssen, oder ob sie unter die Ausschlusskriterien Aufruhr, Bürgerkrieg fallen, die nur durch eine Zusatzversicherung für Kriegsrisiken abgedeckt werden können. Hier hat René Bierholt eine gute Nachricht für uns: „Mit Unterstützung eines dänischen Anwalts mit Versicherungsexpertise haben wir die Versicherungsgesellschaft kontaktiert, die immer noch der Meinung ist, dass sie gemäß der Police nicht zur Zahlung verpflichtet ist. Aber sie hat erklärt, dass sie in unserem Fall eine Ausnahme machen und unsere Zahlungen leisten werden.“

Das sind gute Nachrichten, aber wir brauchen schnellstmöglich eine verbindliche und abschließende Klärung, wie Versicherungen mit Fällen von politisch motiviertem Vandalismus umgehen. Wer hier auf Nummer sicher gehen will, sollte seine Versicherung um eine Stellungnahme bitten, und die idealerweise auch an die AOPA weiterleiten. Bislang haben uns schon einige Statements erreicht, die aber noch kein einheitliches oder vollständiges Bild ergeben.

Was auch positiv zu vermelden ist: Es sieht so aus, als hätten die Aktivisten der „letzten Generation“ die Form ihres Protests geändert. Am Flughafen Sylt protestierten sie zuletzt in Pinguinkostümen gegen den Lebensstil der Reichen und das private Fliegen, verzichteten aber auf Angriffe mit Farbe auf Flugzeuge.

Die Strafanzeige gegen die Aktivisten, die den Farbanschlag in Berlin verübt haben, zeigt offenbar Wirkung und bewirkt ein Umdenken zu einem gewaltfreien Protest.

Hoffen wir, dass es bei den beiden bislang beschädigten Flugzeugen in Berlin und auf Sylt bleiben wird. Quelle: ‚AOPA Germany‚.

Fly-in in Lugano

Der Aero Club Lugano lädt in Zusammenarbeit mit dem Lugano-Airport und ASPASI (Verband der Flugpassagiere and Flughäfen des Kantons Tessin) die allgemeine Sportluftfahrt ein, südlich der Alpen und genauer gesagt nach Sottoceneri in der wunderschönen Region Lugano zurückzukehren.

Nach der Streichung von Linienflügen und anderen organisatorischen Veränderungen in den letzten Jahren ist der Zugang der Allgemeinen Luftfahrt nach Lugano, auch dank einfacherer Anflugverfahren, nun deutlich praktikabler geworden.

Aus diesem Grund und um allen Piloten die herrliche Region Lugano besser bekannt zu machen, veranstaltet der Aero Club Lugano an drei Tagen ein FLY-IN am Freitag, 25. August, Samstag, 26. August und Sonntag, 27. August 2023.

Der Flughafen Lugano ist bereit alle Piloten willkommen zu heißen, die die Stadt und die wunderschöne Region des Ceresio-Sees besuchen möchten.

-> Anmeldung.

Keine Höhenflüge am Flughafen Friedrichshafen

339.550 Passagiere nutzten 2022 den Bodensee-Airport Friedrichshafen, was einer Steigerung um 165% zum Vorjahr entsprach. Das sind 70% des Aufkommens bezogen auf das Vor-Corona-Jahr 2019. Wachstumsträger waren vor allem die touristischen Strecken aber auch der Low-Cost-Verkehr nach Ost-Europa. Nach dem Wegfall der Corona-Beschränkungen im Reiseverkehr war die Nachfrage hoch und führte zu einer schnellen Erholung des Flugverkehrs. „Im Hinblick darauf, dass in den ersten 3 ½ Monaten im Jahr 2022 Corona-bedingt noch so gut wie kein Reiseverkehr stattfand und der Flughafen Friedrichshafen auch im Laufe des Sommers die Auswirkungen der operationellen Probleme der großen Flughäfen mittelbar zu spüren bekam, freuen wir uns über diese Zahlen sehr“, so Claus-Dieter Wehr, Geschäftsführer des Flughafens Friedrichshafen.

Wirtschaftliche Entwicklung
Wirtschaftlich war das Jahr geprägt durch die Beendigung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung zum 31.03.2022. Aufgrund des Insolvenzverfahrens waren zwei Abschlüsse für Rumpfgeschäftsjahre notwendig. Der eine für die Zeit des laufenden Insolvenzverfahrens vom 1. Juni 2021 bis zum 31. März 2022 und der zweite für die Zeit vom 1. April 2022 bis zum 31. Dezember 2022, um wieder zum Kalenderjahr zurückzukehren. Die Abschlüsse sind geprägt durch eine Reihe von Sondereffekten, die das Insolvenzverfahren mit sich brachte und die zu hohen positiven Jahresergebnissen führen. Daher und aufgrund der veränderten Betrachtungsperiode ist ein Vergleich mit Vorjahresperioden nicht sinnvoll. Mit der Beendigung des Insolvenzverfahrens zum 31. März 2022 wurde der Insolvenzplan in Kraft gesetzt. Ende April erfolgte nach Eingang des Kaufpreises die Übertragung der Grundstücke an den neuen Eigentümer und die Zahlung der ersten Mietrate. Die Insolvenzquote wurde im Mai 2022 an die Gläubiger ausgezahlt. „Unter Berücksichtigung der Sonderfaktoren aus dem Abschluss des Insolvenzverfahrens sind wir mit der Entwicklung im Jahr 2022 sehr zufrieden“, ergänzt Claus-Dieter Wehr. „Unsere Ziele und Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Ein großer Dank gilt an dieser Stelle nochmals allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Flughafen, die einmal mehr in besonderen Zeiten ihr Bestes für den Flughafen und unsere Kunden gegeben haben.“

Ausblick 2023 und Projekte
Das Jahr 2023 ist bei zahlreichen europäischen Airlines gekennzeichnet durch Engpässe bei Fluggerät und Personal, was auch Auswirkungen auf das Angebot ab Friedrichshafen hat. Diese Kapazitätslücken lassen sich durch Kurzfristgeschäft sowie Sondercharter nur teilweise schließen, so dass trotz hoher Passagiernachfrage leider keine Steigerung der Passagierzahlen gegenüber 2022 zu erwarten ist. Zahlreiche Infrastrukturprojekte wurden in 2022 gestartet, so z.B. die Erneuerung der Anflug-Befeuerung und der Blitzkette mit energiesparender LED-Technik, die Erneuerung des Instrumentenlandesystems und der Ersatz zweier großer Flugfeld-Löschfahrzeuge. Derzeit laufen Bauarbeiten im Ein- und Ausreisebereich, um die europäischen Anforderungen an das Entry-Exit-System zukünftig erfüllen zu können. Eine Erweiterung des Einreisebereichs wird in einem zweiten Bauabschnitt ab Mitte September erfolgen. Quelle: ‚Airportzentrale.de‚.

Peinlicher Fehler in Greenpeace-Privatflug-Studie

Eine Studie von Greenpeace hat das Ausmass klimaschädlicher Privatflüge Europas untersucht. Dabei wird besonders eine 15 Kilometer kurze Flugstrecke angeprangert. Peinlich nur: Die Strecke existiert gar nicht. Laut einer Studie von Greenpeace soll zwischen Stuttgart und Böblingen, mit knapp 47’000 Einwohnern, die kürzeste Flugstrecke für Privatflugzeuge in Europa verlaufen. Die Route ist gerade mal 14,82 Kilometer lang und soll in den vergangenen Monaten 18 Mal zurückgelegt worden sein. Für Klimaschützer natürlich ein No-Go.

Jetzt stellt sich heraus: Die 14 Kilometer lange Strecke gibt es gar nicht. In Böblingen gibt es nämlich weder einen Flughafen noch eine Start-/Landebahn. Zwar gab es dort einmal einen Flughafen, aber dieser ist seit den 1950er-Jahren ausser Betrieb.

«Wo die Landebahn früher war, ist jetzt ein See»
Im Rahmen eines öffentlichen Projekts habe man den Flugplatz mit Wohnhäusern überbaut. «Es gibt keine Landebahn, kein Rollfeld. Wo früher die Landebahn war, ist jetzt ein See», sagt ein Sprecher der Stadt.

Böblingen-Flüge «vernachlässigbar»
Im Nachhinein betont das niederländische Beratungsunternehmen Delft, welches die Studie erstellte, dass die CO₂-Emissionen der Böblingen-Flüge «vernachlässigbar» seien. Ferner hat Greenpeace zugegeben, dass in der Studie nicht alle Kurzstrecken sauber ausgearbeitet wurden. Nun landet eine andere Route auf Platz eins der kürzesten Strecken: die Route vom deutschen Friedrichshafen nach Altenrhein SG in der Schweiz. Sie ist 22 Kilometer lang. Quelle: ‚Blick‚.

Flughafen Bozen – Albtraum seit bald 100 Jahren

Es ist und bleibt ein wehleidiges Thema für den Süden Südtirols: der Flughafen. Nicht nur, dass die Flieger der Skyalps immer öfter abheben, auch der Lärm durch die Privatjets nimmt zu. Und die Militärhubschrauber dröhnen sowieso Tag wie Nacht über die Köpfe der schon übermäßig belasteten Bewohner. Der Albtraum eines Jahrhunderts.

Wo ist Corona, wenn man es braucht…?! Nein, so zynisch will der Bürgermeister von Pfatten, Elmar Oberhofer, nun doch nicht sein: „Doch gerade der Lockdown hat eines gezeigt, nämlich wie fein es ist, wenn all die Störfaktoren wegfallen.“ Der Transitverkehr, oder vielmehr -Stau auf der Autobahn, das Getöse aus dem Safety Park, das Rattern der Eisenbahn oder eben der Flughafenlärm, um nur einige, „wenig nachhaltige Strukturen zu nennen, die im Gebiet südlich von Bozen konzentriert sind“, bringt es Giovanni Seppi, Vizebürgermeister von Leifers, auf den Punkt. Nicht zu vergessen: den Verbrennungsofen.

Flüge haben sich versechsfacht
Bozens Süden ist geschädigt durch diese Belastungen, ein Ende nicht in Sicht. Im Gegenteil: Am Flughafen Bozen basteln die Inhaber der Fluggesellschaft ABD an einer Ausweitung des Angebots, noch mehr Destinationen, noch mehr Flüge, noch mehr Lärm und Dreck. Dabei hat sich die Anzahl 2022 mit 1.193 Flügen von Jänner und August in Bezug auf den Flugbetrieb von Vor-Corona bereits versechsfacht. „Der Flughafen ist für die Bevölkerung ein wehleidiges Thema“, weiß Seppi, der mit allen Mitteln gegen einen Ausbau gekämpft hat und mit Schadensersatzklagen zum Einlenken gebracht werden sollte. Dieses Unheil begann vor bald 100 Jahren.

Militär kann tun, was es will

  • 1926 vom Militär errichtet, gab es in den Dreißigerjahren ab Bozen Flugverbindungen nach München oder Mailand. Danach war lange nichts mehr, außer Hobby- und Segelfliegerei und die Militär-Hubschrauber.
  • 1999 kamen wieder die ersten Linienflüge, die Fluggesellschaften wechselten einander ab – mit mageren Ergebnissen. Das Land gab viel Geld für Ausbau, Erhalt und Unterstützung der diversen Fluglinien aus: rund 100 Millionen Euro in den Jahren 1997 bis 2013.
  • 2016 stoppte die Bevölkerung den Entwicklungsplan des Landes für den Flughafen per Volksentscheid: 70,6 Prozent stimmten mit Nein.

Allen rechtlichen Bedenken, allen Eingaben beim Rechnungshof, allen politischen Einwänden und Entscheidungen zum Trotz wurde die Landebahn unbegreiflicherweise verlängert und seit 17. Juni 2020 starten und landen dort die Flugzeuge der Skyalps, einem privaten Betrieb, auf den die Politik keinerlei Einfluss mehr hat.

13’352 zusätzliche Störenfriede pro Jahr
Die Dashs mit ihren sechs Meter hohen Propellern gelten als „leise Maschinen“. „Die Bemühungen, den Fluglärm zu reduzieren sind da, das muss man anerkennen“, gibt Seppi zu. Dafür komme aber das Problem mit den Privatjets hinzu. „Diese kleinen Passagierjets stören sehr. Sie fliegen vor allem morgens und abends“, weiß Seppi von zahlreichen Klagen. Hinzu kommen Sportflieger und die Propellermaschinen für die Segelflieger. Die so genannte kommerzielle Luftfahrt verzeichnete 2021 unglaubliche 13.352 Flüge. Und das ist noch nicht alles.

Horrorlärm durch Militärflüge, sogar nachts
„Wenn eines empfindlich auffällt, dann sind es die Militärhubschrauber, die einen Höllenlärm verursachen. Vor allem die Nachtflüge sind unzumutbar“, wettert Pfattens erster Bürger Elmar Oberhofer. Zwar hatte das Land mehrfach Regelungen erlassen, um den „Verkehr mit motorbetriebenen Luftfahrzeugen zum Zwecke des Umweltschutzes“ auch im Bozner Talkessel einzugrenzen. Eine Einschränkung für das Militär wurde von Staatsseite jedoch ein um das andere Mal ausgehebelt: Will heißen, die Hubschrauber, die im Besitz von Militär, Carabinieri und Finanzwache sind, haben allzeit uneingeschränkte Flugerlaubnis. „Das geht phasenweise. Mal ist viel los, mal wieder weniger und keiner weiß je wann und warum“, beanstandet Pfattens Bürgermeister.

150’000 Bürger finden kein Gehör
Der Leiferer Vize-Bürgermeister fordert einmal mehr einen gemeinsamen Tisch, „bei dem die Bedenken der Bevölkerung zur Sprache kommen und die Zukunftspläne offengelegt werden sollen.“ Betroffen sind schließlich die Städte Bozen und Leifers, das Unterland und die Großgemeinde Eppan – insgesamt um die 150.000 Menschen. Nach bald hundert Jahren Flugbetrieb ist der Bozner Flughafen vor allem eines: ein Paradebeispiel für das komplette Versagen auf landespolitischer Ebene. Wenn die Mehrheit die Macht verliert und nichts (mehr) zu sagen hat, gibt es auch kein Erwachen aus diesem Albtraum. Quelle: ‚UnserTirol24‚.

Sylt verteidigt seine Fluggäste

Von Hamburg nach Sylt in 50 Minuten – das ist ein verlockendes Angebot, das dennoch aus der Zeit gefallen scheint. Denn der schnelle Transfer geht per Flugzeug, das deutlich klimaschädlicher ist als die gut dreistündigen Landwege per Bahn oder Pkw plus Autozug. Im vergangenen Jahr waren deutschlandweit deutlich mehr Privatflieger als im Vorjahr unterwegs, berichtete gerade der Rechercheverbund von NDR und „Süddeutscher Zeitung“. Die Strecke Hamburg–Sylt sei eine der am häufigsten geflogenen Kurzstrecken. „Wir sind uns alle einig: Um nachhaltig den Klimawandel zu stoppen, müssen die CO2-Emissionen drastisch reduziert werden“, ist auf der Website des Flughafens Sylt zu lesen, der in kommunaler Hand liegt. Der nationale Luftverkehr sei aber ein vergleichsweise kleines Rädchen. Es folgt eine „ausführliche Betrachtung und eine Analyse, warum Sie für Ihren Flug nach Sylt kein schlechtes Gewissen zu haben brauchen“. Quelle: ‚Hamburger Abendblatt‚. Foto: ‚Sylt-Tourismus‚.

Flughafen verwechselt

Innerhalb weniger Tage hat eine Cockpit-Crew zwei Flughäfen in der Bretagne verwechselt. Der Flugkapitän eines Airbus bemerkte erst in 500 Metern Höhe den Fehler. Es ist nur ein kurzer Inlandsflug von Paris zu der Hafenstadt Brest in der Bretagne im Nordwesten Frankreichs. Doch die Verbindung mit der Flugnummer AF 7738 musste am 19. September kurz vor der Landung eine 360-Grad-Kurve fliegen, wie der Flugverlauf auf der Website flightradar24.com zeigt.

Was war geschehen? Der Airbus A321 der Air France hatte am Nachmittag in Paris am Flughafen Charles de Gaulle mit einer halbstündigen Verspätung abgehoben und den Kurs nach Westen eingeschlagen. Kurz vor dem Ziel über der Bretagne ging der Jet in den Sinkflug über und flog eine 180-Grad-Kurve, um in Gegenrichtung zur Landung anzusetzen.

Doch als sich die Maschine nur noch in einer Höhe von 500 Metern befand und die Piloten die Piste vor sich sahen, bemerkten sie, dass es sich um den falschen Flughafen handelte: Statt den Aéroport Brest-Bretagne mit dem Drei-Letter-Code BES anzufliegen, steuerten sie auf die Landebahn eines Militärflugplatzes zu. Dabei handelte es sich um die Base aéronautique navale de Landivisiau mit dem Drei-Letter-Code (LDV).

Die Militärbasis der französischen Marineflieger befindet sich in 25 Kilometer Entfernung von dem eigentlichen Flughafen in Brest. Beide Pisten verlaufen in dieselben Himmelsrichtung. Nach Angaben der Online-Zeitung „Ouest France“ bestätigte die Fluggesellschaft Air France den falschen Landeanflug und das damit verbundene Durchstartmanöver. Die Besatzung habe sofort reagiert und den Sinkflug abgebrochen, „bevor sie ihren Flug in Richtung des Flughafens Brest neu ausrichtete. Das Flugzeug landete nach Plan um 18.26 Uhr auf dem Flughafen Brest.“ Bereits wenige Tage zuvor, am 10. September, hatte die Besatzung eines Airbus A319 der spanischen Billigfluggesellschaft Volotea denselben Fehler begangen und zunächst den Flughafen Landivisiau statt Brest angesteuert. Quelle: ‚Stern‚.

Neue An-/Abflugstrecken in Paderborn/Lippstadt

Neben den bestehenden Pflichtmeldepunkten NOVEMBER, ECHO, SIERRA, WHISKEY 1 und WHISKEY 2 werden zwei weitere Pflichtmeldepunkte HOTEL und KILO zum 25. AUG 2022 festgelegt.

  • HOTEL: Wald südwestlich der Ortschaft Henglarn
  • KILO: BAB A44, am Kalksteinbruch Erwitte-Anröchte zwischen den Landstraßen L734 und L735

Anflüge sind ab dem 25. AUG 2022 wie folgt durchzuführen:

  1. Von NOVEMBER (▲) in südöstlicher Richtung mit Kurs 110° (mw) oder 140° (mw) über Grund und gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle.
  2. Von ECHO (▲) auf Kurs 150° (mw) über Grund bis Erreichen einer Position querab des östlichen Ortsrandes von Salzkotten, danach auf Kurs 190° (mw) über Grund bis südlich von Salzkotten und anschließend gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle.
  3. Von WHISKEY 1 (▲) auf Kurs 005° (mw) über Grund bis WHISKEY 2 (▲), weiter auf Kurs 340° (mw) über Grund bis östlich von Brenken und anschließend gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle.
  4. Von SIERRA (▲) in einer Flughöhe von mindestens 2200 Fuß über NHN in nordwestlicher Richtung nördlich entlang der BAB 44 bis zu einer Position südlich von Wewelsburg und anschließend gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle. Flüge nach Sonder-Sichtflugregeln (SVFR) sind auf diesem Verfahren nicht zulässig.
  5. Von HOTEL (▲) auf Kurs 290° (mw) über Grund bis östlich von Wewelsburg und anschließend gemäß der Flugverkehrs-Kontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle.
  6. Von KILO (▲) in östliche Richtung südlich entlang der BAB 44 bis zur Überführung der Landstraße L549 nördlich von Steinhausen und anschließend gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle.

Abflüge sind ab dem 25. AUG 2022 wie folgt durchzuführen:
Abflugverfahren zum Pflichtmeldepunkt NOVEMBER (▲):

  1. Bei Benutzung der Startbahn 24 in nordwestlicher Richtung auf Kurs 320° (mw) über Grund nach NOVEMBER (▲).
  2. Bei Benutzung der Startbahn 06 nach Überflug der Landstraße L751 in nordwestlicher Richtung auf Kurs 290° (mw) über Grund nach NOVEMBER (▲).
    (2) Abflugverfahren zum Pflichtmeldepunkt ECHO (▲):
  3. Bei Benutzung der Startbahn 24 gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle bis südsüdöstlich von Salzkotten, danach in nordnordöstlicher Richtung auf Kurs 010° (mw) über Grund bis Erreichen einer Position querab des südlichen Ortsrandes von Salzkotten und anschließend auf Kurs 330° (mw) über Grund nach ECHO (▲).
  4. Bei Benutzung der Startbahn 06 in nordnordöstlicher Richtung auf Kurs 010° (mw) über Grund bis Erreichen einer Position querab des südlichen Ortsrandes von Salzkotten und anschließend auf Kurs 330° (mw) über Grund nach ECHO (▲).

    (3) Abflüge nach WHISKEY 1 (▲) sind gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle bis östlich von Brenken, danach in südöstlicher Richtung auf Kurs 160° (mw) über Grund nach WHISKEY 2 (▲) und anschließend auf Kurs 185° (mw) über Grund nach WHISKEY 1 (▲) durchzuführen.

    (4) Abflüge nach SIERRA (▲) sind gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle bis Erreichen der BAB 44, danach in südöstlicher Richtung südlich entlang der BAB 44 nach SIERRA (▲) durchzuführen. SIERRA (▲) ist in einer Flughöhe von mindestens 2200 Fuß über NHN zu überfliegen. Flüge nach Sonder-Sichtflugregeln (SVFR) sind auf diesem Verfahren nicht zulässig.

    (5) Abflüge nach HOTEL (▲) sind gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle bis östlich von Wewelsburg und anschließend auf Kurs 110° (mw) über Grund nach HOTEL (▲) durchzuführen.

    (6) Abflüge nach KILO (▲) sind gemäß der Flugverkehrskontrollfreigabe der zuständigen Platzkontrollstelle bis Erreichen der BAB 44 und anschließend in westlicher Richtung nördlich entlang der BAB 44 bis KILO (▲) durchzuführen. Quelle: ‚DAeC‚.

Einer der jüngsten Fluglotsen Deutschlands

Ohne Tim Eggert (21) darf kein Flugzeug in Mannheim an diesem Tag starten oder landen. Hoch über dem City Airport dirigiert der Pfälzer aus dem Tower den Flugverkehr. Mit gerade einmal 21 Jahren ist Eggert einer der jüngsten Fluglotsen Deutschlands – und wirkt erstaunlich routiniert. „Die Abwechslung macht diesen Beruf so interessant“, sagt er. „Kein Tag ist wie der andere. Mal schwitzt man, weil so viel zu tun ist, und der Finger schmerzt vom Funken. Dann wiederum ist etwa Nebel – und hier ist gar nichts los.“ Dann fordert ein Flugzeug seine ganze Aufmerksamkeit. „Mannheim Tower, Delta Uniform Foxtrott“, meldet sich ein Pilot, die Stimme kommt krächzend aus dem Lautsprecher. Eggert weist ihm eine Landebahn zu und notiert den Ankömmling auf einem Streifen in einem Kasten vor ihm.

So hat der Lotse stets im Blick, welche Flugzeuge sich an- oder abgemeldet haben. Ist eins gelandet oder gestartet, fliegt der Streifen aus dem Kasten. Schon naht die nächste Maschine. „Delta Echo Mike for Taxi“, krächzt es aus dem Lautsprecher. Der Himmel ist Eggerts Schicksal. Schon mit 14 Jahren sitzt er in einem Segelflugzeug, zwei Jahre später macht er den Pilotenschein und wechselt zum Motorflugzeug. Mit gerade einmal 20 Jahren wurde Eggert im vergangenen Jahr Deutschlands wohl jüngster Fluglotse. Dass er beide Perspektiven kennt, Tower und Cockpit, ist ihm wichtig. „Ich kann mich in Piloten hineinversetzen.“ Sein Vater Dirk war selbst Fluglotse und ist heute Geschäftsführer der Firma Rhein-Neckar Air.

So lange dauert die Ausbildung
Tim Eggert steigt immer noch ins Cockpit. „Manchmal fliege ich für ein Wochenende nach Langeoog oder auch nur für ein Mittagessen nach Idar-Oberstein“, sagt er und schmunzelt. „Da kenne ich ein Restaurant mit tollen Rumpsteaks.“ Eggert hat in Speyer und Böhl-Iggelheim gewohnt und fühlt sich nun auf der anderen Rhein-Seite wohl. Jedes 2. Wochenende schiebt er Dienst im Tower, in Mannheim arbeiten neun Fluglotsen in Schichten, meist zu zweit, von 6 Uhr bis 21 Uhr. Lotsen der Deutschen Flugsicherung (DFS) benötigen Abitur. „Wenn sie direkt im Anschluss bei der DFS beginnen und eine Ausbildung etwa drei Jahre dauert, kann man mit 21 Jahren voll ausgebildeter Lotse sein“, sagt ein DFS-Sprecher. Zwar sei Mannheim kein DFS-Flughafen. „Aber Herr Eggert ist sicher einer der jüngsten Lotsen Deutschlands.“

An diesem Tag hat Tobias Decker mit Eggert die 77 Stufen hoch in den Tower erklommen. Er hält Kontakt zu den sogenannten Centerlotsen in Frankfurt, die den Luftraum in einem größeren Radius im Blick haben. „Als Fluglotse musst du immer ein Ohr beim Kollegen haben, um zu hören, was aktuell läuft“, sagt Decker. Für mehr als zwei Menschen bietet der Tower in Mannheim kaum Platz. Hinter Eggert und Decker steht ein Tisch mit einer Kaffeemaschine und mit Krimskrams, eine quietschende Tür führt zu einem kleinen Außenbereich – das war es.

Katastrophe von Überlingen ist Ausbildungs-Thema
Fluglotsen müssen immer konzentriert sein, haben hohe Belastung und Verantwortung. Ein Moment Unachtsamkeit oder eine Fehlentscheidung kann Leben kosten. „Der 1. Juli 2002 ist in der Ausbildung durchaus ein Thema“, sagt Decker. Damals stießen über Überlingen ein Passagierflugzeug und eine Frachtmaschine zusammen. 71 Menschen starben. „Dass ein solches Unglück selten passiert, gibt einem Sicherheit, dass Ausbildung und System funktionieren“, sagt Eggert. Der Mannheimer Airport zählt bis zu 40.000 Flugbewegungen im Jahr. „Vordrängeln gibts nicht“, sagt Decker. Eggert ergänzt: „Wer wann und wie operiert, organisieren wir.“ An diesem Tag muss ein Sportflugzeug einem Privatjet Pilatus PC-24 den Vorzug lassen. „Das ist auch eine Geldfrage“, sagt Eggert. „Wenn ein Sportflugzeug fünf Minuten warten muss, verbraucht es Sprit für einen Euro. Die Triebwerke eines Jets hingegen fressen in fünf Minuten gleich Sprit für 250 Euro.“

Die Auswahl bei Fluglotsen ist hart. Nötig sind etwa eine räumliche Vorstellungskraft und ein überdurchschnittliches Konzentrationsvermögen. Wie lange will Eggert den Job machen? „Das entscheidet eigentlich der Arzt“, sagt er und zuckt mit den Achseln. „Wenn er sagt „Ihre Augen und Ohren lassen nach“, ist meist Schluss.“ Quelle: ‚Tag24‚. Fotos: ‚Uwe Anspach‚.

Altenrhein: Flüge in Sperrzeiten

Anwohnende des St.Galler Flugplatzes Altenrhein werfen den Beitreibern vor, systematisch über Mittag und am Abend Flugzeuge starten und landen zu lassen. Dabei ist das eigentlich verboten. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Flugplatz gebüsst wird. Der einzige St.Galler Flugplatz steht in der Kritik. In den letzten sechs Monaten sollen die Betreiber die Mittags- und Nachtruhe systematisch gebrochen haben. Die Zahlen und Fakten stützen den Vorwurf.

Jeden Tag ein Flugzeug ausserhalb der erlaubten Zeiten
Insgesamt 139 Mal startete oder landete ein Flugzeug in den letzten sechs Monaten auf dem Flugplatz Altenrhein ausserhalb der erlaubten Zeiten. Alleine im August 2021 waren es 39 Starts und Landungen. Das zeigt eine Aufzeichnung des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (Bazl), die FM1Today vorliegt. Eigentlich dürfte der Flugplatz laut dem eigenen Betriebsreglement, welches mit dem Bazl und den umliegenden Kantonen bestimmt wurde, zwischen 12 und 13.30 Uhr nicht starten oder landen. Ausserdem gilt eine Nachtruhe.

Ausnahmen sind erlaubt, aber nur in geringer Anzahl
Der Flugplatz darf Sonderbewilligungen für diese Sperrzeiten erlauben. Dies sollte gemäss Betriebsreglement aber nur in Ausnahmefällen passieren. «Bei 139 Bewilligungen in den letzten sechs Monaten, kann man nicht mehr von Ausnahmen sprechen», sagt die Anwohnerin Cécile Metzler. Sie wirft dem Flugplatz Altenrhein vor, die Betreiber würden systematisch die Regelung ausnutzen und Sperrzeiten missachten.

Vergehen wäre schon das zweite Mal
Bereits im Jahr 2019 büsste das Bazl den Flugplatz Altenrhein wegen drei illegalen Landungen mitten in der Nacht. Die Betreiber mussten damals rund 800 Franken bezahlen. Sollte der aktuelle Vorwurf zutreffen und der Flugplatz hat mutwillig die Regelung systematisch ausgenutzt, dürfte die Busse laut Bazl bis zu zehntausend Franken höher ausfallen.

«Auf den ersten Blick sieht es nach viel aus»
«Ich kann verstehen, dass 139 Flüge in den letzten sechs Monaten auf den ersten Blick nach viel aussieht», sagt der CEO des Flugplatz Altenrhein Thomas Krutzler. Er dementiert den Vorwurf eines systematischen Regelbruches scharf. «Die Ausnahmen hatten jeweils ganz verschiedene Gründe.» An die Anwohnenden richtet der CEO ein Appell: «Wir tun hier nichts Verbotenes und jeglicher Vorwurf diesbezüglich ist schlicht falsch. Aber wir sind jederzeit bereit für einen Dialog.»

Mittagsruhe soll fallen
Während sich Anwohnende über die gestörte Mittagsruhe ärgern, gibt es Bestrebungen vonseiten der Politik, diese gleich ganz abzuschaffen. dass auf dem Flugplatz Altenrhein die Mittagsruhe grundsätzlich fallen könnte. Die Mitte-EVP-Fraktion hat einen Vorstoss zum Ausbau des Flugbetriebs eingereicht und sich mit einer Interpellation nach den Perspektiven für den Flugplatz erkundet. Die Regierung wird darin um eine Stellungnahme gebeten, ob sie sich in Bern für die Ausweitung der Betriebszeiten auf die Mittagszeit und Feiertage einsetzen würde.

«Für die Wirtschaftlichkeit der Region St.Gallen und Rheintal ist der Flugplatz sehr wichtig», sagt der Flugplatz Altenrhein CEO Thomas Krutzler. Sollte die Mittagsruhe fallen wäre der Flugplatz deutlich konkurrenzfähiger auf dem internationalen Markt. Krutzler betont aber: «Wir haben überhaupt keine Ausbaupläne.»

Diskussion wegen Mittagsruhe geplant
Verschiedene Interessengruppen treffen sich am 11. März, um darüber zu sprechen, wie es mit dem Flugplatz Altenrhein und der Mittagsruhe weitergeht. An diesem runden Tisch sind aber weder Anwohnende eingeladen, noch Vertreter des Flugplatzes Altenrhein. Quelle: ‚FM1today‚.

Fast 1000 unbearbeitete Schallschutz-Anträge von BER-Anwohnern

Im Februar 2021 zogen Julia Hollnagel und ihr Mann in eine Doppelhaushälfte in Blankenfelde-Mahlow. Keine andere Gemeinde leidet so sehr unter dem Lärm der auf dem Hauptstadtflughafen BER in Schönefeld startenden Maschinen. »Uns war natürlich bewusst, dass wir ein Haus in Flughafennähe kaufen und dass wir im Garten Fluglärm haben werden«, erzählt Hollnagel.

Womit das Paar nicht gerechnet hatte, waren die Probleme beim Schallschutz für das Gebäude. Denn ein Anspruch darauf war den Vorbesitzern 2016 von der Flughafengesellschaft FBB schriftlich bestätigt worden. Allerdings reichen die damals in Aussicht gestellten 14 900 Euro angesichts drastisch gestiegener Preise wohl nicht aus. »Wir gehen davon aus, dass wir das Doppelte wenn nicht gar mehr bezahlen müssen«, sagt Hollnagel. Außerdem gebe es Schallschutz nur für drei schon festgelegte Zimmer und die Wohnküche. Das Ehepaar darf deswegen keine anderen Räume als Kinderzimmer nutzen und diese gegen den Lärm isolieren lassen. Damit nicht genug. Die Dämmung der Fassade soll von innen erfolgen. Die Hollnagels wissen nicht, wo sie während der Baumaßnahme wohnen und wo sie solange ihre Möbel unterstellen sollen.

Vor einer anderen Schwierigkeit steht Michael Görick. Sein Haus befindet sich in Blankenfelde nicht weit weg von der Adresse der Hollnagels. 1956 wurde Göricks Haus aufgestockt. Eine Baugenehmigung lag dafür vor. Doch ein Zimmer oben erkenne die FBB trotzdem nicht als schallschutzwürdigen Wohnraum an, »weil angeblich die Fenster zu klein sind«, beklagt der Hausbesitzer. Das sind keine Einzelfälle. Mit solchen und ähnlichen Problemen kommen jede Woche Anwohner des BER in die Beratungsstelle des Verbandes Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN) in Mahlow. Ulrich Geske leitet die Stelle und berichtet am Donnerstag auch von Fehlern bei der Ermittlung der Schallschutz-Ansprüche. Wenn es teurer werde als kalkuliert, sollten die Betroffenen Nachträge einreichen, so Geske. Aber die FBB setze dann den »Rotstift« an. In einem aktuellen Fall seien die tatsächlichen Mehrkosten von 20 000 Euro auf 3000 Euro zusammengestrichen worden.

Eigentlich sollte das Thema Schallschutz längst erledigt sein. Immerhin ist der Flughafen im Oktober 2020 mit neun Jahren Verspätung eröffnet worden. Da hätte zur Inbetriebnahme eigentlich alles fertig sein können. Ausweislich des jüngsten Monatsberichts der FBB vom 11. Januar lagen aber Ende Dezember für 22 421 Wohneinheiten Anträge auf Schallschutz vor, von denen 21 508 abgearbeitet waren. Es sind also noch 913 offen gewesen. Und dass Anträge bereits bearbeitet sind, heiße noch lange nicht, dass etwa Schallschutzfenster wirklich schon eingebaut sind, erinnert Christian Gräff, der für die CDU im Berliner Abgeordnetenhaus sitzt. Die Inbetriebnahme des BER habe anders als erwartet nicht für eine Beschleunigung gesorgt, erläutert der FBB-Schallschutzverantwortliche Ralf Wagner im Monatsbericht. Im gesamten Jahr 2021 seien für lediglich 231 Wohneinheiten bauliche Schallschutzmaßnahmen umgesetzt worden. Im Jahr 2020 seien es noch 315 gewesen. Quelle: ‚ND-aktuell‚.

Bozen: Flugbetrieb gestartet

Die Verlängerung der Landebahn ist abgeschlossen. Die Landebahn ist jetzt 1500 Meter lang, um 100 Meter länger als bisher. Es können damit auch größere Flugzeuge starten und landen. Flughafenbetreiber Josef Gostner sagt, der Flugbetrieb ist damit sicherer. Das Flugprogramm bis zum Frühjahr steht. Die Fluggesellschaft bietet zusätzlich zum Brüssel Flug Flüge nach und von Rotterdam, Kopenhagen und London. Angeflogen werden auch Berlin, Düsseldorf oder Hamburg. Die Anbindung an Nordeuropa bleibt somit zentral. Nicht mehr angeboten werden hingegen die Rom-Flüge; es gibt auch keine Flugverbindung zu einer anderen italienischen Stadt. Laut Gostner geht es primär um die Ankurbelung der Touristenflüge. Die Auslastung wird von Gostner bereits jetzt als „gut“ beschrieben. Quelle: „RAInews„.

Speyer: Erstmals seit Gründung Gewinn

Der Flugplatz Speyer hat erstmals seit seiner Gründung vor rund 30 Jahren einen Gewinn gemacht – und das trotz der Corona-Pandemie. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Flugplatz-Speyer-Ludwigshafen-GmbH, Jürgen Vogel, strahlte am Freitag auf der Pressekonferenz über beide Ohren, denn es gab eine „echte Erfolgsgeschichte“ zu verkünden: In diesem Jahr werde das Unternehmen ein Plus von rund 100.000 Euro erwirtschaften. Zum Vergleich: Letztes Jahr gab es einen Verlust von 156.000 Euro. In diesem Jahr wurden 30 Prozent mehr Flugbewegungen gezählt als 2020. Warum hat der Flugplatz offenbar von der Corona-Pandemie profitiert? Dafür gibt es laut dem Aufsichtsratsvorsitzenden Vogel mehrere Gründe. Die zwei größten Kunden seien zwei Chartergesellschaften mit mehreren Jets in Speyer. Durch die Corona-Pandemie konnte aus Sicht des Unternehmens viele Geschäftsleute nicht mehr mit den kommerziellen Anbietern fliegen, weil dort während der Pandemie Flugstrecken gekürzt oder gestrichen worden seien. Für die Firmen sei es dann günstiger gewesen, Flugzeuge zu chartern und ihre Mitarbeiter vom Flugplatz in Speyer fliegen zu lassen, als lange Umwege in Kauf zu nehmen. Drittgrößter Kunde sei der Chemiekonzern BASF. Das Unternehmen hat mehrere Jets für seine Mitarbeiter.

Vom Flugplatz zur Teststrecke für Autos
Der Gewinn kam außerdem zustande, weil der Flugplatzbetreiber Geld spart, in dem er das Tankgeschäft selbst übernommen habe und sich nicht mehr von Mineralölkonzernen vor Ort betanken lässt. So kann der Betreiber dann den Sprit günstiger einkaufen und diesen wiederum an die Flugzeugcharterer vor Ort verkaufen – damit fährt der Fluplatz den Gewinn selbst ein. Auch in Bereichen, die nichts mit dem Fliegen zu tun haben, konnte der Flugplatz neue Einnahmen erzielen. So werde beispielsweise nachts die Landebahn an Automobilkonzerne vermietet, die dort dann Testfahrten durchführen. Das Geld werde nun verwendet, um Darlehen zu tilgen, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Flugplatz-Speyer-Ludwigshafen-GmbH, Jürgen Vogel. Aus der Gründungsphase gebe es noch Schulden von fast zwei Millionen Euro. Quelle: ‚SWR‘.

Naturschützer gegen Flugplatz-Pläne in der Senne

Eine Reaktion der Anrainerkommunen auf die Ankündigungen der britischen Streitkräfte zum Truppenübungsplatz Senne fordert der Paderborner Naturschützer Fritz Buhr. Wie die Neue Westfälische exklusiv berichtete, planen die Briten, einen Zaun um den Flugplatz in Bad Lippspringe an der B 1 zu ziehen und den Platz künftig wieder militärisch zu nutzen. Quelle: ‚Neue Westfälische‚.

Stuttgart wird Flugtaxi-Standort

Der Flughafen Stuttgart soll schon ab 2024 ein ganz besonderer Knotenpunkt für Flugreisen werden. Mit dem Lilium Jet könnte es per Flugtaxi losgehen. Wer von Stuttgart nach München reisen will, hat mehrere Möglichkeiten: Zug, Auto, Flugzeug. An Taxi denkt bei dieser Strecke aber wohl niemand. Viel zu teuer wäre eine solche Reise. In Zukunft soll sich das allerdings ändern. Denn der Flughafen Stuttgart wird zu einem Knotenpunkt für Flugtaxis. Schon ab 2024 soll der sogenannte Lilium Jet nach München und Nürnberg abheben können. Das haben das Münchner Luftfahrtunternehmen Lilium und der Flughafen Stuttgart bekannt gegeben. Aktuell haben Reisende zwar bereits die Möglichkeit, mit dem Flugzeug von Stuttgart nach München zu reisen. Doch das ist alles andere als umweltfreundlich. Die Bahn ist in Sachen CO2-Fußabdruck da schon die bessere Wahl. Auch zeitlich kann sie mit dem Flugzeug auf der genannten Strecke durchaus mithalten. Denn die Flughäfen München und Stuttgart liegen beide außerhalb der Stadt. Zusätzliche Reisezeit mit dem öffentlichen Nahverkehr oder per Auto ist da obligatorisch. Wartezeit an Check-In und Gate noch nicht einberechnet.

Bald Flugtaxi-Standort
Mit dem Auto wäre die Strecke zwar ebenfalls in ähnlicher Zeit zu überwinden – und die Kosten unterscheiden sich je nach Ticket bei allen drei Verkehrsmitteln nicht unbedingt immens. Doch gerade für Pendler, die die längere Reisezeit fürs Arbeiten nutzen wollen, ist das keine Alternative. Die Lösung könnte künftig am Flughafen Stuttgart warten, der auch in einem anderen Punkt weit vorn liegt. Sechs Passagiere und ein Pilot finden im Lilium Jet Platz. Gemeinsam könnte man mit dem Flugtaxi mit einer geplanten Reichweite von 250 Kilometern wohl in unter einer Stunde in München sein. 280 km/h soll der Lilium Jet schaffen können. Lilium habe daher das Potential, Marktführer für Passagier- und auch Frachttransporte zu werden, heißt es in der Mitteilung.

Flughafen Stuttgart: Flugtaxi von Lilium soll bezahlbar und umweltfreundlich sein
„Wir wollen, dass die Menschen in unserer Region bestmöglich zu ihren nahen und fernen Zielen gelangen und eine breite Verkehrsmittelwahl haben“, erklärte Dr. Arina Freitag, Geschäftsführerin der Flughafen Stuttgart GmbH. Der Flughafen Stuttgart werde daher zu einer „einmaligen Drehscheibe für nachhaltige und innovative Mobilitätsformen“. Auch die Weiterfahrt von Stuttgart aus mit dem ÖPNV soll nachhaltiger und vor allem kostenfrei werden. Quelle: ‚Echo24.de‚.

Antrag auf “Abbruch des Projekt Redesign Luftraum Zürich”

Das General Aviation Steering Committee (GASCO) stellte am 06. September 2021 beim BAZL den Antrag auf “Abbruch des Projekt Redesign Luftraum Zürich”. Mit Schreiben vom 30. Januar 2018 „Redesign der Luftraumstruktur um den Flughafen Zürich in Zusammenhang mit der Umsetzung des Europäischen Pilot Common Project (Verordnung EU Nr.716/2014)“ wurde das Projekt Redesign Luftraum Zürich vom BAZL lanciert. Nach unzähligen Sitzungen und mehreren Workshops wurden am 28. März 2019 die Version 1, später am 05. Dezember 2019 die Version 2 und am 30. April 2021 die Version 3.0 präsentiert. Am 04. Juni 2021 hat das BAZL die Version 3.1 auf ihrer Internetseite veröffentlicht, nachdem entschieden wurde, den Luftraum von Dübendorf unverändert in diese Version zu integrieren. Angesichts der Tatsache, dass der heute bestehende Luftraum die durch die EU geforderte Implementierung von RNP 1 bereits zulässt und unter Berücksichtigung des bereits erfolgten unnützen Aufwandes, den noch zu tätigenden Aufwänden und des bestenfalls marginalen Gewinnes ist das Projekt mit sofortiger Wirkung einzustellen. Quelle: ‚AeroClub der Schweiz‚.

Silent 2 über Schwechat

Seit langem schon hatte ich den Traum, einmal mit der Silent 2 Electro über dem Flughafen Wien Schwechat zu fliegen. Mit Corona ergab sich dann ein Zeitfenster, dieses Vorhaben endlich in die Tat umsetzen zu können. Begleite mich auf diesem Abenteuer und sieh, was daraus geworden ist. Am Ende kam alles ein wenig anders als geplant – aber sieh selbst und schau dir das Video bis zum Ende an! Mit diesem Vorhaben konnte ich meine große Leidenschaft – das Segelfliegen – mit meinem Job als Linienpilot kombinieren. Quelle: ‚Youtube‚.

Buochs vollständig zivil

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL hat die Umnutzung des ehemaligen Militärflugplatzes Buochs (NW) in ein ziviles Flugfeld genehmigt. Es hat der Airport Buochs AG (ABAG) die Bewilligung für den Betrieb als Flugfeld sowie die Plangenehmigung für die Infrastrukturanlagen erteilt. Zudem hat das BAZL das Betriebsreglement genehmigt. Der ehemalige Militärflugplatz Buochs wird seit 1946 auch von zivilen Luftfahrzeugen mitbenutzt. Seit 2005 betreibt die Airport Buochs AG (ABAG) den zivilaviatischen Teil des Flugplatzes. Nachdem der Bundesrat im Jahr 2017 beschloss, die militärische Nutzung des Flugplatzes definitiv einzustellen, hat die ABAG beim BAZL ein Gesuch zur Umnutzung in ein ziviles Flugfeld eingereicht. Das Gesuch beinhaltet die Erteilung der Betriebsbewilligung, die Genehmigung des Betriebsreglements sowie die Plangenehmigung für die weiterhin genutzten Infrastrukturanlagen. Dabei geht es um die Umnutzung der bestehenden militärischen Bauten für zivile Zwecke, den Rückbau von Hindernissen im Sicherheitsstreifen der Piste und die Massnahmen des Generellen Entwässerungsplans (GEP). Die ABAG hat beim BAZL zudem die Weiternutzung der Hangarzelte und die Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit an der Herdernstrasse beantragt. Diese öffentliche Strasse verläuft quer über den Flugplatz und kreuzt die Piste und einen Rollweg.

Während der öffentlichen Auflage der Gesuchsunterlagen sind insgesamt elf Einsprachen eingegangen. Als Folge davon erfolgte eine Umweltverträglichkeitsprüfung mit Beteiligung des Kantons Nidwalden sowie des Bundesamtes für Umwelt. Aufgrund der positiven Beurteilung des Gesuchs und der Umweltverträglichkeitsprüfung hat das BAZL die Umnutzung des Flugplatzes Buochs bewilligt. Die ABAG wird für die Umsetzung jedoch zahlreiche Auflagen erfüllen müssen, u. a. für die Sanierung der Entwässerung. Das BAZL hat die Anzahl motorisierter Flugbewegungen vorläufig auf 16’800 Starts und Landungen pro Jahr beschränkt. Zusammen mit dem für später geplanten Ersatz bestehender Bauten wird das BAZL die Anzahl zulässiger Flugbewegungen neu beurteilen. Gegen den Entscheid des BAZL steht der Weiterzug ans Bundesverwaltungsgericht offen. Quelle: ‚BAZL‚.

Abfangdrohnen gegen Drohnen

Drohnen sorgen immer wieder für Ärger, besonders wenn die kleinen ferngesteuerten Flugobjekte an Flughäfen unterwegs sind. Am Hamburger Airport ist am Donnerstag ein System getestet worden, mit dem Drohnen eingefangen werden können. Das vom Bundesverkehrsministerium mit 2,1 Millionen Euro finanzierte Pilotprojekt heißt „Falke“ – der Name steht für „Fähigkeit des Abfangens von in gesperrte Lufträume eindringenden Kleinfluggeräten durch zivile Einsatzmittel“. Das europaweit einmalige Überwachungssystem in Fuhlsbüttel spürt mithilfe von Radar und Sensortechnik Drohnen auf – und schickt dann eine Abfangdrohne.

Mit Netz eingefangen
Die kann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120 Kilometern pro Stunde fliegen. Die Abfangdrohne bringt sich in Stellung und schießt dann ein Netz über die illegale Drohne. Und zwar ohne dass am Boden ein Pilot eingreifen muss. Allerdings muss ein Einsatzleiter den Befehl zum Abfangen geben. Anschließend hängt das gefangene Objekt an einem dünnen Seil an der Abfangdrohne. Das Einfangen mit dem Netz verhindert, dass Teile auf Start- oder Landebahn fallen. Außerdem soll die gefangene Drohne intakt bleiben, um als Beweismittel in einem Strafverfahren dienen zu können. Das „Falke“-Gerät ist mit zwei Netzen „bewaffnet“ und kann bis zu acht Kilo schwere Fänge transportieren.

Drohnenabwehr soll in Serie gehen
Bei jedem zweiten Versuch sei das Manöver bislang gelungen, heißt es von der Helmut-Schmidt-Universität, die das Projekt koordiniert. Bis zum kommenden Jahr sind weitere Tests geplant, dann könnte die Drohnenabwehr in Serie gehen.

Immer wieder Drohnen in der Verbotszone
Eigentlich gilt rund 1,5 Kilometer um den Airport ein Verbot für Drohnen. Dennoch wird im Schnitt einmal im Monat am Flughafen eine Drohne gesichtet. Wenn sie in Turbinen von Flugzeugen gelangen, können die kleinen Fluggeräte zu einer Explosion führen – und schlimmstenfalls einen Absturz verursachen. Quelle: ‚NDR‚.

Quest Kodiak in Grenchen zu Gast

An Pfingsten landete ein Flugzeug in Grenchen, das man in der Schweiz selten bis nie sieht: Ein Wasserflugzeug machte einen Zwischenstopp. Das Pfingstwochenende spielte wettertechnisch verrückt: Da die Alpen wegen des schlechten Wetters nicht passierbar waren, musste das Team rund um den Organisator Daniel Boden mit ihrem Wasserflugzeug der Sorte Quest Kodiak auf dem Flughafen Grenchen einen Zwischenstopp einschalten. Christian Weidner arbeitet bei der Firma «Scandinavian Seaplanes», Norwegen. Er ist erfahrener Pilot, Ausbilder und Prüfer. Er hat seine Leidenschaft für die Luftfahrt in Verbindung mit der Liebe zur Natur gefunden. Begeistert erzählt er: «Der Flughafen Grenchen ist ein absoluter Vorzeige Flughafen, schon allein wegen der guten Öffnungszeiten. Wir sind ganz begeistert!»

Wasserfliegen – Inbegriff fliegerischer Freiheit
Von Grenchen aus konnte es dann bei guten Wetterbedingungen endlich losgehen. Das spezielle Flugzeug war auf dem Weg vom deutschen Mönchengladbach an den Comersee in Italien zur Pilotenausbildung − Wasserfliegen ist ein Inbegriff für fliegerische Freiheit. «Wir bieten ab Herbst 2021 auch einen Limousinen-Wasserflugservice an, mit dem wir die Kundschaft direkt auf dem Comersee, natürlich auch auf anderen Gewässern abholen können. Man kann mit dem Wasserflieger sogar rückwärts einparkieren», so Weidner.

Der Limousinenservice im Wasserflugzeug ab Herbst 2021 ist sogar auch ab Grenchen möglich (nur bei schönem Wetter). Solche kommerzielle Wasserflugzeug-Operationen sind selten in Europa im Vergleich zu Kanada oder Alaska, wo diese schnelle und komfortable Art des Transports zu einer normalen Lebensweise gehört. Auf Schweizer Seen hingegen sind Wasserflugzeuge nicht erlaubt. Quelle: ‚Grenchner Tagblatt‚.

„Ausgeflogen“

Mit der Eröffnung des Münchner Großflughafens hat der Segelflugplatz bei Pulling schließen müssen. Das Stadtarchiv erinnert an die Attraktion „Lange Haken“. Als im Mai 1992 im Erdinger Moos der neue Münchner Flughafen eröffnet wurde, musste auf der anderen Seite der Isar, im Freisinger Moos, der beliebte Segelflugplatz „Lange Haken“ schließen. Knapp drei Jahrzehnte lang waren hier zuvor Luftsportbegeisterte aus Freising und der gesamten Region München zum Flugtraining, zur Ausbildung, zu Wettbewerben oder Flugvorführungen zusammengekommen.

Die Anfänge des Segelflugplatzes, dessen Name sich von einer historischen Flurbezeichnung ableitete, gehen auf die frühen Sechzigerjahre zurück. Die Mitglieder des „Luftsportvereins Freising e.V.“ waren damals auf der Suche nach einem Gelände, das sich für die Anlage eines Segelflugplatzes eignete. Zu diesem Zweck hatte der 1951 gegründete Verein bislang eine Wiese bei Pulling genutzt, die von der Fabrikantenfamilie Schlüter zur Verfügung gestellt worden war. Durch den konstanten Zustrom an Segelflugsportlern reichten die Kapazitäten dieses Platzes nicht mehr aus.

Zur gleichen Zeit war der „Aero-Club München“ gezwungen, seinen Segelflugplatz in Fröttmaning aufzugeben und sich um eine Alternative zu bemühen. Um ihrem Anliegen stärker Nachdruck zu verleihen, taten sich die beiden Vereine in der Folge zusammen. Tatsächlich zeitigte die Ausschau nach einem Grundstück wie auch nach politischen Unterstützern bald Erfolge: Bezüglich des Standorts kam ein Areal an der Moosach, zwischen den Dörfern Giggenhausen und Pulling, in Betracht; wegen der Aufwinde, die durch die nahen Tertiärhügel gegeben waren, schien die Lage für die Segelfliegerei hier ideal.

Einen einflussreichen Förderer fand der Luftsportverein im damaligen Freisinger Landrat und späteren Justizminister Philipp Held. Zu den tatkräftigen Initiatoren auf Seiten des Luftsportvereins gehörten seinerzeit der Rechtsanwalt Ludwig Huber-Wilhelm, der Lehrer Rudolf Braun und der Arzt Gerhard Völlinger. Bereits 1961 konnten die ersten Grundstückskäufe getätigt werden. 1963 folgte der Bau der 600 Quadratmeter großen Flugzeughalle im Nordosteck des Areals, nahe der Zufahrtsstraße beziehungsweise der Moosach. Die feierliche Einweihung des Flugplatzes fand am 28. Juli desselben Jahres statt.

In den 29 Jahren seines Bestehens war „Lange Haken“ immer ein Ort, der in großer Zahl interessierte Laien anzog. Neben den gewöhnlichen Flugtrainings, die man mitverfolgen konnte, organisierte der Luftsportverein seit den Siebziger Jahren mehrmals öffentliche „Flugtage“ – große Volksfeste mit Flugshoweinlagen und kulinarischen Angeboten. Der dritte „Großflugtag“ auf „Lange Haken“ wurde am 18. September 1977 veranstaltet und damit das 25-jährige Bestehen des Luftsportvereins Freising gefeiert (korrekterweise hätte die Feier ein Jahr früher stattfinden müssen). Von diesem Ereignis hat sich im Stadtarchiv Freising ein Plakat erhalten (). Es bildet das Archivstück des Monats April. Das Programm war gespickt mit größeren und kleineren Attraktionen: Es gab verschiedene Flugshows, Fallschirmspringen, Ballonfahrten, eine Flugzeugtaufe und ein Hallenfest mit Tanz. Wie in der Ausgabe vom 20. September 1977 der Freisinger Neuesten Nachrichten (Vorläufer der Freisinger SZ, d. Red.) berichtet wurde, wohnten dem Ereignis trotz niedriger Temperaturen und häufiger Regenschauer etwa 2500 Besucherinnen und Besucher bei. Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, war das Ende des Segelflugplatzes, das durch den geplanten Münchner Flughafen unweigerlich drohte, damals bereits ein Thema.

Während der Segelflugplatz „Lange Haken“ seit 1992 Geschichte ist, gibt es den traditionsreichen Luftsportverein Freising noch immer, heute allerdings unter dem Namen „Luftsportverein Beilngries e.V.“. Hier konnte 1994 ein neuer Segelflugplatz bezogen werden. Quelle: ‚Süddeutsche Zeitung‚.

Konstanz: visionäre Ideen für Flugplatz unerwünscht

Manuel Miller wollte in den Flugplatz investieren – statt ihn anzuhören, schlug die Stadt dem Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft einen Interimsgeschäftsführer vor. Der soll den Betrieb bis Ende des Jahres führen, während der Gemeinderat noch bis zum Sommer eine Entscheidung treffen soll, wie es mit dem Platz weitergeht. Manche Räte würden ihn am liebsten dicht machen. Quelle: ‚Südkurier‘ (Registrierung).

Neuer Flughafen-Vertrag für Berner Segelflieger

Dank der neuen Vereinbarung dürfte der Feier zum 100-Jahr-Jubiläum des Segelflugs auf dem Belpmoos im Jahr 2023 nichts mehr im Weg stehen. Die Segelfluggruppe (SG) Bern wird im Jahr 2023 voraussichtlich doch das 100-jährige Bestehen des Segelflugs auf dem Belpmoos feiern können: Sie hat von der Flughafen Bern AG einen neuen Vertrag für die Nutzung ihres Areals erhalten. Das ist der neusten Ausgabe der SG-Mitgliederzeitschrift «Glider News» zu entnehmen.

Anfang 2018 war dieses Jubiläum gefährdet: Die Flughafen Bern AG kündigte damals der SG Bern den Mietvertrag für die Flächen in der südwestlichen Ecke des Belper Flughafenareals. Das Unternehmen teilte den Segelfliegern mit, es brauche das Gelände für Immobilienprojekte. Nach der Kündigung prüfte die Segelfluggruppe Bern die Vereinsauflösung, wie Vereinspräsident Stefan Zlot der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage sagte.

Doch dann kam das Grounding der Berner SkyWork Airlines und im vergangenen Jahr verhinderte die Coronapandemie, dass die neue Berner Fluggesellschaft Flybair wirklich Fuss fasste. Die Flughafen Bern AG sistierte deshalb die 4. Ausbauetappe und die Segelflieger konnten bleiben. Im Frühling 2019 hatte die Flughafenbetreiberin noch bekannt gegeben, das Belpmoos solle künftig eine Mobilitätsplattform sein: Eine Plattform für den Flugbetrieb, aber auch für Drohnen, elektronische Flugtaxis und selbstfahrende Autos. Mit dieser Strategie wollte die Flughafen Bern AG in die Zukunft gehen. Dennoch kündigte das Unternehmen der Segelfluggruppe vorsorglich.

Zum Umziehen bereit
Laut SG-Präsident Zlot und SG-Cheffluglehrer Christoph Schläppi ist es der Segelfluggruppe inzwischen gelungen, der Flughafen Bern AG den Wert der Segelfliegerei aufzuzeigen. Beispielsweise demonstriere die SG mit den einmal pro Jahr durchgeführten Windenstarts, dass Flugzeuge auch weitgehend umweltfreundlich in die Luft kämen. Bei diesen Starts befördert eine motorisierte Winde die Flugzeuge an einem langen Seil in die Höhe. Einmal in der Luft, fliegen Segelflugzeuge dank der Energie der Sonne, welche für Aufwinde sorgt. Allerdings kommen Segelflieger bisher meistens mit Hilfe von Schleppflugzeugen in die Luft.

Die Segelfliegerei habe auch stets für Innovationen gesorgt, sagt Schläppi, etwa mit karbonverstärkten Cockpits, wie sie heute im Automobilsport benutzt werden. Zudem hätten viele Motorflugzeugpiloten ihre ersten Flüge in Segelfliegern gemacht.

Das Verhältnis zwischen SG Bern und Flughafen Bern hat sich so weit gebessert, dass die Segelfluggruppe bereit ist, ihre bisherige Start- und Landepiste aufzugeben. Sie ist gewillt, weiter östlich eine Graspiste zu verwenden, welche parallel zur Betonpiste des Belpmooses verläuft. Das sieht die 4. Ausbauetappe des Flughafens so vor. Flughafendirektor Urs Ryf sagt dazu auf Anfrage, sein Unternehmen prüfe momentan noch, ob die ehemalige Graspiste reaktiviert werden solle. Ist der Umzug vollzogen, könnte die Flughafen Bern AG auf dem Segelfliegerareal Immobilienpläne verwirklichen, falls sich solche realisieren lassen.

Luftraum noch neu zuzuteilen
Noch belastet ein Streit um den Luftraum südwestlich von Belp das Verhältnis zwischen Flughafen und SG Bern. Es geht um die Einführung des satellitengestützten Anflugs von Süden her auf die Belpmoos-Piste. Die Flughafen Bern AG will mit diesem Verfahren die Flüge räumlich besser verteilen und den Flughafen flexibler und bei schlechten Witterungsbedingungen besser erreichbar machen. Die Segelfluggruppe Bern – unterstützt unter anderem von Hängegleitern und Ballonfahrern – kämpfte dagegen bis vor Bundesgericht.

Nach Angaben der SG Bern droht das neue Verfahren beispielsweise den Luftraum über dem Gurnigel zu beeinträchtigen, welche unter anderem den Segelfliegern als wichtiger Trainingsraum dient. Nachdem das Bundesgericht im vergangenen Sommer die Einsprache der SG Bern letztinstanzlich ablehnte, will die Flughafen Bern AG das neue Verfahren im Jahr 2024 einführen, wie aus dem neusten Geschäftsbericht hervorgeht.

SG-Cheffluglehrer Schläppi geht beim Aufteilen des Luftraums von einer Verständigung aus. Auch Flughafendirektor Ryf sagt, es gelte, die Luftraumstrukturen «dynamisch zu aktivieren, so dass es auch mit Südanflug ein Nebeneinander geben wird». Die Zusammenarbeit mit der SG Bern sei «gut bis sehr gut», so Ryf. Quelle: ‚Der Bund‚.