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Domodossola-Klosters von und mit Peter Schmid

Sonntag, 3. April 2011. Als Verantwortliche für die Verkaufsförderung in Schänis gehen wir mit gutem Beispiel voran und stellen unseren Luxus-Doppelsitzer mutig und früh in die Startreihe. Alptherm sagt einen Thermikbeginn um 11.30 Uhr an. Dann starten wir natürlich auch um 11.10 Uhr, damit wir den ganzen Tag nutzen können. Eigentlich wollen wir nach Ovronnaz und Klosters, ängstigen uns aber sofort wieder vor dem eigenen Mut.

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Pünktlich um 11.30 Uhr dreht der Peter über dem Gufelstock ein. Anders als gestern ist hier heute auch was zu spüren, das uns aufwärts trägt. Nicht stark, aber immerhin. Es reicht für den Abflug – wieder nach Hochsommer-Manier – über das Weisstannental, knapp über die Krete ins Calfeistental und von da an den Flimserstein, wo wir schon das erste Mal den Flieger tief unten wieder ausgraben müssen.

Mit etwas Geduld schliferemer durch das Vorderrheintal bis nach Sedrun. Hier scheint die Geschichte vorläufig zu Ende zu sein. Im Urserental und im Wallis sieht es trübe aus. Der Cirrendeckel der auf den Abend angekündigten Kaltfront deckt schon alles mit ausreichend Feuchtigkeit zu. An einen Flug ins Wallis ist kaum zu denken. Dann übernehmen wir halt doch den Plan B von Peter, der eigentlich unbedingt in den Süden wollte. Er hat auch heute wieder mal Recht. Also rutschen wir über den Gotthard nach Airolo, obwohl unsere Tessiner Gspänli dort eine Wolkenbasis von gerade einmal 2’800 Metern melden. Nicht gerade berauschend. Dafür feucht. Man sieht nicht besonders weit. Nachdem wir uns über unseren Standort über einem Seitental der Verzasca einigen können, hängen wir noch was dran und fliegen – laufend der absinkenden Basis angepasst, bis an die letzte Krete vor Domodossola. Hier müssen wir aber endgültig umdrehen, über dem Simplon hängen die Fetzen tief. Kein Weiterflug mehr möglich hier.

Peter manövriert uns nach Bellinzona. Am Claro schieben sie jetzt auch schon das Milchglas oben rein und stellen den Scheinwerfer etwas zurück. Entsprechend zähflüssig kommen wir wieder in die oberen Etagen. Im Calancatal erklimmen wir die letzten möglichen Meter und schleichen ins Hinterrheintal. Auch hier will die Thermik nicht mehr so richtig arbeiten. Erneut rutschen wir knapp ins Val Lugnez, um dort über den noch warmen Flächen im Schatten dank einem erstaunlichen Höhengewinn wieder zurück ins Geschäft zu kommen. Die Verlängerung über den Hochwang nach Klosters ist schon fast wieder geschenkt. Der Flieger gleitet aber auch abartig gut!

Die heranrückende Cirren-Abdeckung macht auch jenen Kollegen zu schaffen, die nach Osten geflogen sind. Armin Hürlimann macht einen Besuch beim Zöllner in Hohenems und Beat Gassmann einen in Bad Ragaz. Roland Hürlimann zieht den Turbo am Pfäferserberg, um Dergleichen zu vermeiden.

Ein lehrreicher Flug, spannend, nie zu hoch, nie zu tief. Gerade richtig also.
Alle Auf- und Abwinde auf diesem Flug.