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Katharina lernt fliegen – Motivation

Was hat Motivation mit Segelfliegen zu tun?
Als erstes müsst ihr die Kraft haben, euer Ziel trotz schwieriger Situationen weiter zu verfolgen. Ich musste auch vier Jahre auf die Erfüllung meines Traumes warten. Um Träume wahr werden zu lassen, springt man oft über seinen eigenen Schatten und tut Dinge, die man sich selbst niemals zugetraut hätte. Beispielsweise steigen Menschen mit Flugangst in eine Maschine, weil sie unbedingt Piloten werden wollen. Der Körper verdrängt dabei alle Sorgen, Ängste und Probleme. Aber es gibt auch Momente, in denen man mit starken Zweifeln zu kämpfen hat: „Ist das wirklich die richtige Entscheidung?“, „Was ist, wenn ich versage?“ und „Ich werde im Verein doch niemals Freunde finden und überhaupt, ich bin doch sowieso viel zu blöd zum Fliegen! Das kann ich eh nicht.“ Bestimmt kennt ihr solche Sätze. Aber die Situation verschlimmert sich noch zusätzlich, wenn dann auch noch Freunde oder Verwandte euch kritisieren. Dabei fallen häufig Sätze wie: „Aber das ist doch viel zu gefährlich!“, „Bist du dir wirklich sicher, dass du eine Risikosportart machen möchtest?“ oder hier mal ein Satz, den vor allem Mädchen zu hören bekommen: „Fliegen ist doch was Technisches, das kannst du doch eh nicht. Piloten werden nur Jungs.“ Das geht raus an alle Pilotinnen und solche, die es werden wollen: Lasst euch nicht unterkriegen, ihr könnt das genauso gut wie die Männer! Lasst euch nur nicht in eine Rolle zwingen, mit der ihr nicht einverstanden seid!

Kritik? – Nur nicht persönlich nehmen!
Wenn ihr erst mal mit dem Fliegen angefangen habt, kommt das nächste Problem auf euch zu. Nach den Flügen bekommt ihr natürlich immer Kritik vom Fluglehrer und Kritik hört aus verständlichen Gründen keiner gerne. Aber sie versuchen euch nur zu erklären, was ihr bei eurem nächsten Flug besser machen könnt. Schließlich kritisieren sie euch nicht, um euch zu demotivieren. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, aber: Versucht euch diese Kritik nicht so zu Herzen zu nehmen. Denn es handelt sich dabei ja nicht um Kritik an der eigenen Person, sondern an dem vorangegangen Flug. Allerdings kam bei mir zumindest noch ein Aspekt hinzu: Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man sich leider häufig mit anderen Piloten vergleicht. Ich war immer gleich neidisch, weil bei ihnen anscheinend alles „auf Anhieb“ funktioniert hat. Wenn mein Ergebnis nach fünf weiteren Starts noch nicht perfekt war, war ich schnell frustriert. Leider habe ich das Problem immer noch nicht überwunden und sehe immer nur meine eigenen Fehler. Das können unsaubere Kurven, schlechte Landungen oder kleine Fehler im Start sein. Wenn ich dann allerdings genauer hinschaue, war gar nicht der ganze Flug „für den Eimer“, sondern es gab noch einzelne Dinge zu verbessern. Und natürlich fühlt man sich gegenüber den anderen Piloten total unfähig, wenn diese immer nur von ihren Erfolgen und nie von ihren Rückschlägen berichten.

Mein Ratschlag: Kopf hoch!
Niemand kann alles auf Anhieb perfekt und auch langjährige Scheinpiloten machen Fehler. Sucht euch am besten eine Person auf dem Flugplatz, mit der ihr über eure Probleme und Motivationstiefs sprechen könnt. Ich kann euch versichern: Jeder Pilot und jede Pilotin hatte dieselben Probleme wie ihr. Ihr seid ganz sicher nicht die einzigen Piloten beziehungsweise Pilotinnen, bei denen nicht alles auf Anhieb perfekt klappt. Macht weiter, auch wenn es gerade nicht so gut läuft und der Start auch nach dem siebten Anlauf noch nicht klappt oder die letzte Kurve in der Platzrunde immer noch nicht richtig sitzt. Übung macht den Meister und Aufgeben führt in keinem Fall näher zum Ziel! Quelle: ‚Düsseldorfer Aero-Klub

Die Mädels stellen sich vor

(…) Heute kommt ein kleines Special von mir in Form eines neuen Blogartikels. Und zwar habe ich mich dazu entschieden, ein paar Mitglieder des Vereins zu interviewen. Heute fange ich mal mit einer von uns drei jungen Frauen an… Quelle: ‚Düsseldorfer Aero-Klub‚.

Das war’s dann…

Begonnen hatte meine fliegerische Entdeckungsreise am 30. September 1985 um 09:25 (UTC). Und nach 34 Jahren, 4 Monaten und 7 Tagen während derer ich 1670 Stunden und 33 Minuten am Steuerknüppel sass und 2360 Landungen „aufs Parkett Legte“ machte ich am 6. Februar den letzten kleinen Rundflug, in der Reservationsliste als “Trainingsflügli” vermerkt. Dass mein fliegerisches Ende so profan sein würde hätte ich nie gedacht. Ich malte mir stets aus, meine letzte Landung auf dem Flughafen Gibraltar zu machen, am liebsten noch mit einer Bruchlandung, so nach dem Motto: Die Trümmer liegen in Pistenrichtung, also gilt die Landung als geglückt! Stattdessen gab mir eine Lungenentzündung und teilweise auch die Behinderungen durch Corona den Rest. Letztere bestärkten mich in der Absicht nicht mehr zu insistieren, auf dass ich auf biegen und brechen noch einige weitere Jahre fliegen dürfte. Die Behinderungen durch Corona sind doch so, dass ein Fliegen über die Grenzen stets mit einem gewissen Risiko verbunden sind. Hier geht’s zum umfangreichen und spannenden Blog.

Ich habe ein mentales Problem

Es war also eigentlich alles perfekt. Bis auf eine winzige Kleinigkeit. Meinem zehnjährigen Sohn stand am Dienstag eine Mathearbeit bevor, und er war noch nicht im Stoff. Montag würde ich nicht mit ihm üben können, blieb also nur noch der Abend. Würde ich außenlanden, fehlte ihm wichtige Vorbereitung, die Arbeit würde er dann wohl versieben. Im Verlauf dieses Tages bekam dieses kleine Detail eine immer größere Bedeutung. Nach dem Start hatte ich Pech, nur mit Müh und Not konnte ich mich in schlapper Thermik oben halten. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis ich mir meine Abflughöhe von 750 Metern erkreist hatte. Meine Kameraden, mit denen ich eigentlich im Teamflug in Richtung Dänemark starten wollte, hatten mehr Glück und waren schon lange weggeflogen. Das Selbstvertrauen war also angeknackst, trotzdem flog ich los in Richtung Norden. Dort war es auch nicht viel aufbauender: die Thermik nicht so stark und verlässlich wie erhofft, das Fliegen eher ein Gestochere im Himmel als eine zielstrebige Reise. Rund 25 Kilometer vom Flugplatz, genau an der Stelle, wo ich vor etwa zwei Jahren bei meiner Reifeprüfung, dem 50-Kilometer-Flug, gewendet hatte, fand die entscheidende Schlacht in meinem Kopf statt. Hier im Blog von Michail Hengstenberg finden Sie heraus, wer diese gewonnen hat. Foto: Wolfang Sutter.